Hydraulikdichtung

Wechselwirkungen im Dichtungssystem

Das tribologische System einer Hydraulikdichtung besteht aus den Gleitpartnern, der Dichtung und dem Betriebsmedium. Zum Erhalt eines funktionssicheren Dichtungssystems ist die Überbrückung mehrerer kontrovers zueinander stehende Parameter notwendig.

Für eine minimale Reibung sollte der Schmierfilm gut ausgebildet sein – in diesem Fall würde aber Leckage prohibitiv hoch sein. Das andere Extrem wäre ein nahezu vollständig abgestreifter Schmierfilm – hier wäre die Reibung der Dichtung unpraktikabel hoch. Der sog. Mischreibungsbereich stellt einen sinnvollen Kompromiss zwischen beiden Extremen dar. In diesem Bereich hat die Dichtung eine sehr gute Abstreifwirkung bei gleichzeitig langer Lebensdauer, die durch das Vorhandensein eines minimalen Schmierfilms gewährleistet wird.

Zum Teil unter ähnlich kontrovers zueinander stehenden Faktoren werden weitere Eigenschaften der Dichtung festgelegt, bspw. Härte, Werkstoff, Dichtungsform, Druck und Bewegungsrichtung. So begünstigt ein weicher Werkstoff die Ausbildung eines Schmierfilms bei niedriger Geschwindigkeit. Bei hoher Geschwindigkeit fördert dagegen der harte Werkstoff die Ausbildung eines Schmierfilms, während der weiche durch zu starkes Anliegen an der Lauffläche stört. Zu den genannten Größen kommen noch weitere Einflussfaktoren hinzu wie Werkstoff, Dichtungsform, Druck und Bewegungsrichtung.